Der Lions Club Tauberbischofsheim hat Frau Kopp von der Togohilfe für ein Brunnenprojekt in Illico 15.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Togo gehört zu jenen Ländern, in denen die Wasserversorgung für viele Menschen oft mangelhaft ist. Unter- und Mangelernährung, schlimme Durchfallerkrankungen und eine hohe Kindersterblichkeit sind die Folge. Genau vor diesen Herausforderungen stehen die Einwohner von Illico, denn im Dorf gibt es keine einzige Wasserquelle. Da Illico nur außerhalb der Regenzeit zu erreichen ist, ist es dringend notwendig, der Bevölkerung Zugang zu Wasser vor Ort zu ermöglichen, da sie von Infrastruktur völlig abgeschnitten ist. Der Staat, dessen Aufgabe dies eigentlich ist, kann den Aufbau einer umfassenden Versorgung im Land allein nicht leisten.
Die 700 Einwohner nutzen deshalb während der Regenzeit Wasser aus Rinnsalen und in der Trockenzeit aus einem Weiher mit Restwasser. Die Brunnen in Nachbardörfern stehen den Menschen in Illico nicht zur Verfügung, da sie kaum ausreichen, um die Menschen in diesen Dörfern zu versorgen. Der nächstgrößere Ort Hihéatro, wo notfalls Trinkwasser in Flaschen besorgt werden kann, liegt 27 km entfernt. Für die Menschen aus Illico ist der Kaufpreis der Flaschen sowie deren Transport jedoch nicht finanzierbar.
Das Wasser aus den Rinnsalen und im Weiher ist jedoch stark verschmutzt bzw. verkeimt und sollte als Trinkwasser oder zur Nahrungszubereitung nicht verwendet werden. Da die Menschen in Illico jedoch auf dieses Wasser angewiesen sind, sind schlimme Durchfallerkrankungen sehr häufig. Vor allem für Babys und Kleinkinder sowie kranke und alte Menschen ist diese Situation, gekoppelt mit einem unzureichenden Gesundheitswesen in ländlichen Regionen, verhängnisvoll. In Illico gibt es keine Gesundheitsstation. Kranke Personen müssen erst ins Tal gebracht werden, um medizinisch versorgt zu werden. Da viele Erkrankungen vor allem auf das verunreinigte Trinkwasser zurückzuführen sind, würde hier ein großer Fortschritt erzielt werden.
Der Baustart erfolgte durch die Abhängigkeit von der Trockenzeit und nach erfolgten Wasseranalysen am 02.07.2020, da erst dann die Zufahrtsstraße für das Bau- und Bohrmaterial befahrbar war. Mit professionellen Sondierungsgeräten wurde der ideale Standort für den Tiefbrunnen ermittelt und mit den Bohrungen begonnen. Um die entsprechende Tiefe mit einer ausreichenden Grundwasserschicht zu erreichen, mussten mehrere Felsschichten durchbrochen werden, wofür mehr Zeit als erwartet in Anspruch genommen werden musste. Bereits am 15.07.2020 sprudelte erstmals Wasser aus der Tiefe, auch wenn es zunächst nur Bauwasser war. 2 Tage später waren die Rohre verlegt, sodass für die Bevölkerung ein Traum in Erfüllung ging: sauberes Trinkwasser ist verfügbar. Der Aufbau des Wasserturms erfolgte problemlos. Sobald das Gerüst dafür aufgebaut war, wurde ein Banner angebracht, auf dem das LCIF-Logo sowie das Logo des LC Tauberbischofsheim als Partner sichtbar war.